Das führt dazu, dass Unternehmen sich in jedem Prozess fragen „Wie dient das, was wir gerade tun, dazu, dass unser Kunde einen noch besseren Nutzen aus unserem Angebot ziehen kann?“ Ein gutes Beispiel sind die allseits geliebten und gehassten Meetings. In einer agilen Organisation wird ein Meeting, das dem Kunden keinen Nutzen bringt, auch mal abgesagt. Allein das ist für viele Führungskräfte undenkbar.
2. Man arbeitet inkrementell.
Große Ziele werden immer wieder in kleine Teilziele zerlegt und beim Erreichen dieser Teilziele wird der Kunde befragt. Sein Feedback wird dann in das nächste Teilziel integriert.
3. Selbstverantwortliche Teams und Mitarbeiter, die in klaren Strukturen und interdisziplinär miteinander arbeiten.
Natürlich ist jedem klar, dass das eigene Mitdenken und Mitgestalten eines jeden Mitarbeiters wichtig ist. Aber überlegen Sie mal, wie oft es in Ihrer Organisation die Haltung gibt „Ich mach jetzt einfach mal mit, auch wenn ich den Sinn und Zweck hiervon noch nicht erkenne…“
Ich durfte vor Kurzem die IT-Abteilung eines größeren Konzerns auf ihrem Weg in die Agilität begleiten und erinnere mich besonders an eine Szene aus einem Workshop, in dem ich den Unterschied zwischen klassischem und agilem Projektmanagement erklärte. Im agilen Projektmanagement stellt man den Kunden in den Mittelpunkt, akzeptiert, dass der Kunde zuvor noch nicht klar sagen kann, wie seine optimale Lösung aussehen wird, zerlegt das große Ziel in kleine Teilziele, integriert immer wieder das Feedback des Kunden und sorgt dafür, dass Teams und Mitarbeiter selbstverantwortlich arbeiten können. Da meldete sich einer der Teilnehmer und sagte „Ja, das haben wir letztens bei einem unserer Kunden probiert und das ging voll nach hinten los, der ganze Ansatz funktioniert überhaupt nicht.“ Es stellte sich heraus, dass dieser Kunde wirklich nicht genau wusste, was er denn brauchte. Daraufhin sagten die ITler: „Na ja, dann lass uns mal machen, wir wurschteln einfach mal los…“ Und als das zur Verfügung stehende Budget und die zur Verfügung stehende Zeit fast aufgebraucht waren, zeigten Sie ihrem Kunden, was sie sich für ihn ausgedacht hatten. Der Kunde sagte daraufhin „Nee, das wollten wir nicht. Aber jetzt müssen wir wohl zu einem anderen Dienstleister gehen…“
Was agiles Arbeiten nicht heißt, ist “loswurschteln”. Agilität heißt auch nicht, flexibel zu sein oder sich auf neue Marktanforderungen einstellen zu können. Man könnte das aber leicht so verstehen, wenn „von oben“ einfach nur die Devise ausgegeben wird: „Wir machen jetzt mal alles agil“.
Wenn Sie nun überlegen, Agilität als Ansatz einzuführen, dann rege ich an, dass Sie sich erst einmal genau überlegen, warum Sie das tun wollen. Welchen Vorteil wird das für Ihre Kunden und für Ihre Organisation haben? Dass Sie sich fragen: „Was wird das für uns bedeuten?” Sind Sie bereit, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen, inkrementell zu arbeiten und Ihre Teams und Mitarbeiter selbstverantwortlich arbeiten zu lassen? Und fragen Sie sich, wie Sie das in Ihrem Fall am besten implementieren können. Welche Methoden, Strukturen und Tools sind in Ihrem Fall die geeigneten?
Ich bin Ihnen beim Beantworten all dieser Fragen gerne behilflich. Kontaktieren Sie mich, ich freue mich darauf.
Ihr Martin Schlicht